EIN TAG IM LEBEN VON… FLORIAN SOMMER
Freitag 05 Februar 2021
Unser österreichischer Kollege Florian beschreibt seinen Arbeitsalltag – Er schätzt die positiven Seiten der digitalen Vernetzung mit den Kollegen, vermisst aber gleichzeitig auch das Büro.
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Seit wann sind Sie bei UniCredit und was machen Sie?
Ich bin 2002 zu UniCredit gekommen - jetzt fühle ich mich aber alt! Ich bin als CIB Graduate in München eingestiegen und habe von 2003-2019 im Financial Sponsor Solutions Team in London gearbeitet, wo ich ab 2016 Co-Head war.
Im Jahr 2019 bin ich mit meiner Familie nach Wien gezogen und bin heute Head of UniCredit Bank Austria's Financing and Advisory (F&A) Division. Als F&A Head beaufsichtige ich mehrere Bereiche: Corporate Structured Finance, Portfoliomanagement, Kapitalmärkte und Beratungsaktivitäten einschließlich M&A.
Beschreiben Sie Ihren idealen Arbeitstag?
Wenn es das Wetter zulässt, fahre ich mit dem Fahrrad zur Arbeit und bringe meine Tochter in den Kindergarten, bevor ich gegen 8.30 Uhr an meinem Schreibtisch beginne. Covid hat meine Routine ein wenig verändert und daher versuche ich, so strukturiert wie möglich zu arbeiten und nehme über den Tag verteilt an Meetings teil.
Mein Tag besteht aus geschäftlichen Videoanrufen mit meinen Teams, dem Lesen von Kreditakten, der Teilnahme an verschiedenen Geschäfts- und Kreditausschüssen und der Arbeit an Initiativen und Projekten, HR-Angelegenheiten und der Neuausrichtung von Geschäften.
Ich persönlich bevorzuge es im Büro zu arbeiten, da meine Frau von zu Hause aus arbeitet und die Internet-Bandbreite beansprucht, aber auch weil ich meine Kollegen gerne sehe und mich im Büro mehr mit der Arbeit verbunden fühle. Covid hat uns gezeigt, dass flexible Arbeitsumgebungen ein Schlüssel zum Erfolg sind und dass "Arbeiten von zu Hause" nicht nur genauso produktiv wie Büroarbeit ist, sondern auch zur Work-Life-Balance beitragen kann.
Was essen Sie normalerweise in der Mittagspause?
Ich gehe selten richtig Mittagessen. Meist hole mir einen Imbiss und esse am Schreibtisch, während ich Nachrichten und E-Mails lese - eine schlechte Angewohnheit, die vielleicht noch ein Überbleibsel aus meiner Zeit in London ist! Unter der Woche versuche ich mich gesund zu ernähren, aber an den Wochenenden gönne ich mir (zu viel).
Können Sie eine Insider-Anekdote über einen lustigen Moment erzählen, den Sie bei der Arbeit erlebt haben?
Im Allgemeinen liebe ich die Gespräche, die wir in Videoanrufen führen bis sich jeder verbunden hat - man kann Zeuge von den lustigsten Unterhaltungen werden, wenn wir Witze über Krawatten und Home-Office-Hintergründe machen. Der lustigste Moment war wohl, als ich unmittelbar nach einem Workout versehentlich einen Videoanruf angenommen habe... immer prüfen, ob die Kamera eingeschaltet ist!
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Sind Sie ein Morgen- oder Abendmensch?
Morgens ist mein Kopf klarer und konzentrierter, wo ich lieber komplizierte Themen bespreche. Es fällt mir leichter früh aufzustehen, als spät ins Bett zu gehen - das qualifiziert mich wohl als Morgenmensch.
Abends muss ich nach einem langen Tag unbedingt abschalten - Netflix schauen, ein Buch lesen oder etwas tun, das nichts mit der Arbeit zu tun hat.
Was ist Ihr morgendliches Ritual, bevor Sie zur Arbeit gehen?
Ich versuche um ca. 6 Uhr morgens (vor meiner Tochter) aufzuwachen, um die Nachrichten zu lesen und vor dem Frühstück noch etwas Sport zu treiben - Radfahren oder Yoga. Das ist vielleicht die einzige "Ich-Zeit", die ich am Tag habe. Ab 7 Uhr mache ich das Frühstück für die Familie und spiele ein bisschen mit meiner Tochter, die ich abends oft nicht sehe.
Ihre Lieblingszeit am Tag?
Den PC abzuschalten und meine Familie zu sehen.
Haben Sie ein Hobby?
Die Hobbys haben sich etwas verändert seit meine Tochter da ist, aber ich versuche so viel Zeit wie möglich draußen zu verbringen und die Umgebung von Wien zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden - eine Runde Golf zu spielen oder im Winter Ski zu fahren.
Wenn wir Glück haben und einen Babysitter finden, gehen wir in den Bergen rund um Wien klettern und essen gerne mit Freunden zu Abend.
Ich kann es kaum erwarten wieder reisen zu können bzw. Freunde und Familie zu besuchen, die wir eine Weile nicht gesehen haben - das ist wahrscheinlich das, was ich am meisten während des Lockdowns vermisst habe.