Vor zwanzig Jahren wurde der Euro geboren und heute ist er in 19 Ländern die offizielle Währung, die täglich von über 300 Millionen Menschen verwendet wird.

2:00 min

Es ist eine Geschichte, die uns alle verbindet: der Tag an dem 15 Milliarden Banknoten und 52 Milliarden Euro-Münzen zum ersten Mal in Umlauf gebracht wurden!   

 

Erfahren Sie hier, was einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UniCredit über diese aufregende Zeit berichten. Eine Zeit des Wandels, die in vielen unserer Länder eine neue Ära einläutete.

Italien

„Ich erinnere mich noch gut an den Sommer 2002", erzählt Antonio Milesi aus Brescia in der Lombardei. „Ich hatte das Meer viele Jahre lang nicht mehr gesehen und war endlich auf dem Weg an die Côte d'Azur. Ich weiß noch, wie schön es war, den Sonnenuntergang über dem Esterel zu genießen und dabei an einem Espresso zu nippen, den ich mit meiner ersten Euro-Münze bezahlt hatte."

Deutschland

Maximilian Kirsch, Anlageberater der HVB, der im Januar 2002 in einer Filiale in München arbeitete, erinnert sich noch sehr lebhaft an die Einführung des Euro vor 20 Jahren.

„Das war eine wilde Zeit. Die Schlangen in den Filialen reichten bis auf die Straße. Wir haben versucht, die Kunden in der Warteschlange bei Laune zu halten und haben unser Bestes getan, um kleine Dinge direkt zu erledigen."

Auch Erich Diel war 2002 in einer HVB-Filiale in München tätig. Er erinnert sich an ein Erlebnis: „Ich arbeitete an der Kasse, so dass ich die Warteschlangen draußen nicht sehen konnte. Aber soweit ich gehört habe, wurde den Kunden Kaffee serviert. Ich erinnere mich, dass mir ein Kunde Münzen im Wert von etwa 100 Kilogramm in Zehn-Mark-Stücken brachte. Er hatte sie als "Zusatzgewicht" in seinem Tresor aufbewahrt, um einen Diebstahl zu erschweren, aber nun musste er sie umtauschen. Das hat eine ganze Weile gedauert!"

Österreich

Andrea Pompl, Complaint Managerin: „In unserer historischen Filiale im schönen Otto-Wagner-Jugendstilgebäude in der Linken Wienzeile waren wir alle gut auf den Umtausch von Schilling in Euro vorbereitet. Wir befanden uns in der Nähe des Wiener Naschmarktes mit seinen vielen Obst- und Gemüseständen, kleinen feinen Lokalen und dem Wochenendflohmarkt. Wir waren also auf einen großen Ansturm von Händlern vorbereitet, die ihre gesammelten Schillinge umtauschen wollten. In den ersten Tagen sammelten wir Kübel voller Münzen - und das Gewicht auf dem Boden hinter der Kasse im alten Gebäude machte uns Sorgen. So mussten wir mehrmals am Tag Sonderfahrten organisieren, um das Geld einzusammeln, damit der Boden nicht einbrach. Selbst kräftige Männer kamen beim Tragen des Geldes ins Schwitzen. Danach haben wir mit den Händlern vom Naschmarkt gefeiert. Es ist schade, dass es diese Filiale heute nicht mehr gibt."

Werner Deopito, PBK Products Sales Support & Services: „Damals war ich in der Vermögensverwaltung der Bank Austria tätig. Ich erinnere mich, wie ich am 1. Januar 2002 meinen üblichen Morgenlauf machte und auf dem Rückweg meine ersten Euro-Banknoten in die Hand nahm. Ich fühlte mich von beidem beflügelt."

Stefan Bruckbauer, Chief Economist: „Meine Abteilung war damals maßgeblich in das Projekt der Euro-Einführung bei der Bank Austria eingebunden. Die Verunsicherung und Angst vor dieser Währungsumstellung war in Österreich relativ groß, nicht zuletzt aufgrund der historischen Erfahrungen mit Währungsreformen. Um dem entgegenzuwirken, haben wir Broschüren erstellt und Informationsveranstaltungen durchgeführt. Ich weiß nicht mehr genau, wie viele es waren, aber insgesamt waren es wohl mehr als 200 Veranstaltungen, an denen wir teilgenommen haben. An zwei davon erinnere ich mich noch sehr gut. Eine der kleinsten Veranstaltungen fand in einem Seniorenheim im 20. Wiener Gemeindebezirk statt und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht alle Unklarheiten ausräumen konnte. Die größte Veranstaltung fand in der Steiermark statt, wo es dem Filialleiter einer großen Stadt gelungen war, alle SchülerInnen im Rathaus zu versammeln. Insgesamt waren es mit Sicherheit weit über 500 TeilnehmerInnen. Bei dieser Veranstaltung gab es zwei Sponsoren. Die Bank Austria und ein bekanntes Burger-Restaurant. Ich war als Redner dabei. Das Restaurant gab Gutscheine für Burger und Pommes aus. Ich bin mir nicht sicher, was den Schülern besser gefallen hat."

Slowenien

Slowenien war das erste Land in Mittel- und Osteuropa, das den Euro am 1. Januar 2007 einführte.

Igor Mlakar von UniCredit Bank Slovenia erinnert sich noch gut daran. „Unser damaliger Vorstandsvorsitzender wurde gebeten, um Punkt Mitternacht vor Journalisten die erste Abhebung in Euro am Geldautomaten vorzunehmen, als Symbol für den erfolgreichen Abschluss der zweijährigen Vorbereitungen auf die neue Währung. Trotz intensiver Vorbereitungen hatten wir keine Garantie, dass die Abhebung erfolgreich sein würde, da die Banken auch von einem externen Partner abhängig waren, der für das Aus- und Einschalten des Geldautomatennetzes zuständig war. Für den Fall der Fälle hatten wir also einen Plan B. Ich stellte mich in der Filiale neben den Geldautomaten und wartete mit der Banknote in der Hand. Sollte es Probleme mit dem System geben, sollte ich die Euro-Banknote von der Filiale aus manuell durch die Öffnung des Geldautomaten schieben, um eine mögliche Peinlichkeit vor den Reportern zu vermeiden. Ich war froh und erleichtert, dass alles reibungslos verlief, und obwohl ich Silvester in der Arbeit verbrachte, war es definitiv eines meiner aufregendsten Feste."

Slowakei

Die Slowakei verabschiedete sich von der slowakischen Krone und führte am 1. Januar 2008 offiziell den Euro als Landeswährung ein.

Kristián Lichtblau sorgte dafür, dass die Geldautomaten nach Mitternacht Euro ausgaben. „Wir haben Journalisten zu unserer Mitternachts-Pressekonferenz eingeladen. Es kamen ungewöhnlich viele Journalisten und die Kameras liefen schon vor Mitternacht. Wir haben unsere Systeme unzählige Male getestet und überprüft, aber die Frage, ob die Geldautomaten Euro ausgeben würden, hing in der Luft", lacht Kristián. „Um Mitternacht wurde die erste Abhebung an einem Geldautomaten von unserem damaligen Geschäftsführer vorgenommen, der glücklicherweise erfolgreich einen 50-Euro-Schein behob. Ich glaube, das war der Moment, in dem ich wieder zu atmen begann.“

Kroatien

In Kroatien wird der Euro am 1. Januar 2023 eingeführt.

Ivan Vlaho, CEO der Zagrebačka banka, erklärt: „Die Zagrebačka banka arbeitet kontinuierlich an der Vorbereitung und Verbesserung ihres Systems, um die Umstellung auf den Euro für unsere KundInnen so einfach wie möglich zu gestalten. Die Umstellung auf den Euro ist eines der komplexesten und wichtigsten Projekte, die wir in der Zagrebačka banka je hatten, und wir arbeiten alle hart daran, dass es erfolgreich umgesetzt wird."