ERFOLGREICH SEIN, INDEM MAN SICH UNBEWUSSTE VORURTEILE BEWUSST MACHT
Dienstag 13 Oktober 2020
Unangemessene Verhaltensweisen und Bemerkungen zu Geschlecht, Aussehen oder Rasse sind in der heutigen Arbeitswelt fehl am Platz. Viel schwieriger auszuräumen sind hingegen unbewusste Vorurteile, weil sie auf eine derart subtile Weise funktionieren, dass wir es nicht bemerken
ormationen nicht weitergeben, einen Kollegen bei einem Meeting nicht zu Wort kommen lassen oder vergessen, eine bestimmte Person überhaupt erst einzuladen. Erkennen wir sie nicht, können unbewusste Vorurteile sich negativ auf unsere Kreativität auswirken und unsere Fähigkeit beeinträchtigen, auf Herausforderungen zu reagieren, Kunden zufriedenzustellen und in unserer Arbeit erfolgreich zu sein.
„Wenn man sich sein Gehirn als ein Kontinuum vorstellt, dann gibt es auf der einen Seite die Vorurteile, von denen wir wissen, dass wir sie haben, die uns bewusst sind und die uns Unbehagen bereiten. Am anderen Ende stehen die Vorurteile, die derart tief in uns verborgen liegen, dass ein Mensch hundert Jahre alt werden könnte, ohne sich deren Existenz überhaupt gewahr zu werden,“ sagt Angela Peacock, CEO von PDT Global, der führenden Unternehmensberatung im Bereich Diversity und Inklusion.
In großen Organisationen können unbewusste Vorurteile zu Einstellungs- und Beförderungspraktiken führen, aus denen allzu homogene Gruppen entstehen, die hinsichtlich der Produkte und Dienstleistungen nur schwerlich die Innovationskraft eines Teams entwickeln, das unterschiedliche Blickwinkel zusammenführt. Die raschen Veränderungen im globalisierten Umfeld hingegen erfordern
Flexibilität und eine große Bandbreite an Perspektiven. Unbewusste Vorurteile beeinflussen die unterschiedlichsten Entscheidungen und wirken sich so auf die Effektivität der Unternehmenstätigkeit aus.
„Die Tatsache zu ignorieren, dass unbewusste Vorurteile in der eigenen Organisation uneingeschränkt ihre Wirkung entfalten, bedeutet in Wirklichkeit, einen äußerst strategischen Treiber des Unternehmenserfolgs zu ignorieren,“ führt Angela Peacock weiter aus.
Wir können unbewusste Vorurteile nicht vollständig beseitigen, aber jeder kann lernen, wie man sie erkennt. Sich der eigenen Schwächen und Überzeugungen hinsichtlich Alter, Rasse, Geschlecht, Religion oder Fähigkeiten bewusst zu werden, ist ein erster Schritt. Beispielsweise können wir unseren ersten Eindruck hinterfragen und eine andere Person um ihre Meinung bitten, die die Angelegenheit vielleicht aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet, den wir noch nie berücksichtigt haben. Wann immer möglich sollten wir unsere Komfortzone verlassen – denn wenn wir uns unsere unbewussten Vorurteile vor Augen führen, werden sie unseren Erfolg nicht behindern!