Anlässlich der zweiten Auszeichnung in Folge als „Best Social Impact Bank“ in Europa durch das Magazin „Capital Finance International“, sprechen wir mit Laura Penna, Head of Group Social Impact Banking. Die Auszeichnung hebt des Engagements der Bank hervor, in diesen schwierigen Zeiten und in der derzeitigen Übergangsphase Teil der Lösung zu sein.

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Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch Laura, dass UniCredit auch in diesem Jahr vom Magazin „Capital Finance International“ zur „Best Social Impact Bank“ in Europa gekürt wurde!

Vielen Dank! Wir freuen uns sehr, dass unser kontinuierliches Engagement auf all unseren Märkten erneut ausgezeichnet wurde. Ziel unserer Maßnahmen ist es, die Gemeinschaften, in denen wir tätig sind, zu unterstützen und ihnen zur Seite zu stehen, was insbesondere in der durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Übergangsphase, von Bedeutung ist.

Ja, absolut. Wie hat sich die Pandemie Ihrer Meinung nach auf das Social Impact Banking ausgewirkt?

Heutzutage werden sozialen Belangen zunehmend mehr Beachtung geschenkt. Nicht nur Regierungen und die EU, sondern auch die Unternehmen und der Finanzsektor sind viel stärker sensibilisiert. Unternehmen wollen Teil der Lösung sein und neue Produkte und Dienstleistungen anbieten, um soziale Bedürfnisse zu erfüllen.

Dies ist ein spürbarer Wandel, der durch den Recovery Fund noch verstärkt wird. Dieser wird dem Social Impact - Sektor Finanzmittel in einer anderen Größenordnung als in der Vergangenheit zur Verfügung stellen. Besonders wichtig ist dies auch in Anbetracht des ökologischen Wandels, dem auf ganzheitliche Weise begegnet werden muss.

Wer braucht Social Impact Banking? Wer sind die Kund:innen, die Sie unterstützen?

Unser Ziel ist es, den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und damit zusammenhängenden Leistungen für sozial benachteiligte Gruppen wie Frauen, junge und ältere Menschen sowie für wirtschaftlich schwächere Unternehmen wie Start-ups, NGOs und Kleinstunternehmen zu verbessern.

Wir verknüpfen die Kreditvergabe mit zusätzlicher Beratung und Sensibilisierung zu finanziellen Themen. In Anbetracht der negativen Auswirkungen der Pandemie, insbesondere auf die Lebensbedingungen von Frauen, hat UniCredit beispielsweise Ende 2020 in Italien ein spezielles Angebot zur Unterstützung von Unternehmerinnen und Unternehmen, die sich auf die Betreuung von Frauen und Familien konzentrieren, auf den Weg gebracht.

Zudem helfen wir Unternehmen dabei, sich verstärkt auf ESG zu fokussieren. Wir unterstützen ihren Wandel und mobilisieren Kapital zur Erreichung der „Sustainable Development Goals“ der UN. Alle Projekte und Initiativen, die wir unterstützen, müssen eine konkrete und messbare soziale Wirkung für eine größere Gruppe von Begünstigten haben.

 

Unterscheiden sich die Bedürfnisse der Begünstigten in den einzelnen Märkten?

Ja, absolut. Wir müssen unser Angebot immer auf die spezifischen gesellschaftlichen Herausforderungen eines jeden Landes zuschneiden. Ganz allgemein hat die Pandemie die Notwendigkeit einer Feinabstimmung und Neubewertung der Sozial- und Gesundheitssysteme in Europa sogar verstärkt. In einigen Ländern erleben wir, wie sich die Gesellschaft wandelt: weg von der Fürsorge durch den Staat zu mehr Fürsorge durch Unternehmen und Organisationen vor Ort und dies verändert auch die Rolle der Banken.

Um sowohl kurz- als auch langfristig einen konkreten positiven Beitrag leisten zu können, müssen wir die sozialen Anliegen und Herausforderungen der Gesellschaft besser verstehen und die richtige Art von Unterstützung leisten.

 

Abschließend: Was steht für das Social Impact Banking als nächstes an?

Es ist ein Wachstum des Social Impact-Sektors zu beobachten. Die Entwicklung der Sozialtaxonomie und der gemeinsamen Standards auf EU-Ebene werden dem Finanzsystem erheblich dabei helfen, gesellschaftliche Herausforderungen zunehmend zu unterstützen und ein „Impact Washing" zu vermeiden. Infolgedessen wird das Angebot an nachhaltigen und inklusiven Finanzierungen in Europa wachsen, wobei Menschenrechte immer mehr Aufmerksamkeit erhalten werden – angefangen bei den Arbeitnehmer:innen, über die gesamte Lieferkette hinweg bis zu den Endkund:innen.

 

Vielen Dank Laura und noch einmal herzlichen Glückwunsch!